Fischotter
Das Gebiet Gelderse Poort in den Niederlanden und das Rheingebiet in Deutschland beherbergen eine grenzüberschreitende Fischotterpopulation. Aufgrund der Verbesserung der Habitate hat diese Population in den letzten 10 Jahren vorsichtig zugenommen. Eine weiterführende nachhaltige Entwicklung der Otterpopulation wird jedoch eingeschränkt aufgrund der großen Anzahl infrastruktureller Engpässe in sowohl Deutschland als auch den Niederlanden, die immer noch (zu) viele Verkehrsopfer unter den Fischottern fordern. Die Grün Blaue Rhein Allianz (GBRA) hat sich zum Ziel gesetzt, die Otterpopulation zu stärken, indem sie infrastrukturelle Engpässe beheben und wo nötig den Lebensraum verbessern will. Konkret werden die folgenden Maßnahmen durchgeführt:
- Die Entwicklung einer gemeinsamen niederländisch-deutschen Otter-Engpass-Karte. Hierfür wird eine gemeinsame deutsch-niederländische Bestandsaufnahme durchgeführt und erfolgt Abstimmung untereinander bezüglich der Otterengpässe im Grenzgebiet. Zu diesem Zweck führt das niederländisch-deutsche Expertenteam 2 grenzüberschreitende Feldbesuche durch.
- Lösungsansätze zum Beheben der Otterengpässe entwickeln. Lösungen zur Beseitigung von Otterengpässen zu entwickeln bedeutet Maßarbeit. Um gut zu funktionieren, muss jede Maßnahme speziell für den jeweiligen Ort entworfen werden, diese setzt sich jedoch stets aus einer Reihe möglicher Bausteine zusammen: begleitenden Zäunen, Rohren als Passage für Otter, Laufbrettern unter Brücken und/oder zu entwickelnde Vegetation.
- Die Realisierung von 12 Otterpassagen. Die GBRA wird die 12 prioritären Engpässe im Grenzgebiet beheben, die sich zum Teil in den Niederlanden und zum Teil in Deutschland befinden. Die genauen Orte und durchzuführenden Maßnahmen müssen im Rahmen des Projektes von Experten genauer bestimmt werden. Die Platzierung künstlicher Otterhöhlen (siehe Fotos) und “Stepping-Stones” in den Uferzonen erfordert eine grundlegende Studie der Gewässer innerhalb des Projektgebietes, um geeignete Habitatsstrukturen identifizieren zu können. Dies wird in Kombination mit den ersten Monitoringergebnissen geschehen. Auf der Grundlage der prognostizierten Verbreitung der Fischotter werden die Maßnahmen durchgeführt.
Das Inventarisierungs-/Studiengebiet erstreckt sich entlang des Stromgebietes der Wild / Netterdenscher kanaal / Löwenberger Landwehr / Millinger zee / Hurler Landwehr / Aspeler Landwehr und dem rechten Ufer des Wyler meer / Hauptwässerung / Large wassen / Bossewässerung und dem linken Ufer des Rheins. In verschiedenen Fließgewässern fehlt das Habitat für Tierarten wie dem Fischotter, wodurch die Migrationsmöglichkeiten beschränkt sind. Durch das Anlegen von Fauna-Stepping-Stones in kleinem Umfang kann diese Situation verbessert werden. Fauna-Stepping-Stones verlangen Maßarbeit, zu denken ist hierbei an: Größenordnungen ab 10 m2, naturnahe Ufer, Unterschlupfmöglichkeiten für Otter und/oder kleine Wasseranlagen. Die genauen Stellen und durchzuführenden Maßnahmen für die Stepping-Stones werden von Experten näher ermittelt.
Gute und schlechte Nachrichten
Der Wildkamera-Hersteller SECACAM hat davon erfahren, dass der NABU-Naturschutzstation Niederrhein eine Wildkamera gestohlen wurde und sie kostenlos ersetzt. Jetzt kann das Ottermonitoring lückenlos weitergehen. Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein bedankt sich für die freundliche Unterstützung.