Die Grün Blaue Rhein Allianz schließt das Projekt feierlich ab und macht direkt weiter!

14 Juni 2021 |
GBRA

Es wurden Fischotterpassagen realisiert, ein Wanderfischmonitoring implementiert, Schulexkursionen organisiert, Pläne für die Entwicklung von Auenflächen erstellt und vieles mehr. Vor allem aber gibt es seit vier Jahren eine begeisterte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen zehn deutschen und niederländischen Organisationen im EU-Interreg-Projekt Grün Blaue Rhein Allianz (GBRA). Sie haben voneinander gelernt und sich gegenseitig inspiriert, um die Natur in und um den Rhein auf ein höheres Niveau zu bringen. Am 1. Juni 2021 haben sie dieses Projekt feierlich abgeschlossen. Sie unterzeichneten auch eine Vereinbarung zur Fortsetzung der fruchtbaren Zusammenarbeit.

Die feierliche Abschlussveranstaltung am 1. Juni wurde schon Monate im Voraus mit interessanten Exkursionen und einer Bootsfahrt geplant , um die schönen Ergebnisse zu teilen. Leider hat Corona dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit einem Online-Event per Livestream mit Studiogästen und vielen Videos über das Erreichte gab es zum Glück doch noch einen feierlichen Abschluss.

Im Studio sprach Bernadette Botman (GBRA-Projektleiterin im Auftrag von ARK Natuurontwikkeling) mit Jos Rademakers (ARK-Direktor), Marjolein van de Zandschulp (Chefingenieurin, Rijkswaterstaat Oost-Nederland) und Birgitta Radermacher (Regierungspräsidentin, Bezirksregierung Düsseldorf). Sie sprachen über die Ergebnisse, die in Videos präsentiert wurden und blickten auch in die Zukunft. Der Projektleiter ARK übergab den Staffelstab an die beiden anderen Organisationen, die sich bereit erklärt haben, die Fortführung des GBRA zu übernehmen. Auch die anderen sieben Projektpartner - Biologische Station im Kreis Wesel, NABU-Naturschutzstation Niederrhein, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve, Sportvisserij Nederland, Stichting De Bastei, Vereniging Nederlands Cultuurlandschap und Waterschap Rijn en IJssel - unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung.

Studiogasten eindevent GBRA
Fltr: Jos Rademakers (Direktor, ARK Natuurontwikkeling), Bernadette Botman (GBRA-Projektleiterin, ARK Natuurontwikkeling), Marjolein van de Zandschulp (Chefingenieurin, Rijkswaterstaat Oost-Nederland) und Birgitta Radermacher (Regierungspräsidentin, Bezirksregierung Düsseldorf).

Diese zehn deutschen und niederländischen Organisationen aus den Bereichen Natur, Sportfischerei und Wasserwirtschaft arbeiteten zwischen Mai 2017 und Juni 2021 intensiv in der GBRA zusammen. Sie konzentrierten sich auf vier Themen: Fischotter, Wanderfische, Auenentwicklung und Netzwerkentwicklung & Kommunikation. Denn Tiere, Pflanzen und Flüsse kennen keine Grenzen. Hier ist eine Zusammenstellung der Ergebnisse.

Fischotter sicher zum Überqueren bringen

Durch gemeinsame Workshops und Austauschtreffen lernten die Deutschen und die Niederländer viel über das Monitoring von Fischottern und machten eine Bestandsaufnahme der Gefahrenstellen, auf die die Tiere stoßen, wie zum Beispiel gefährliche Straßen. Inspiriert wurden die Deutschen von den Fischotterquerungshilfen, die in den Niederlanden bereits häufig gebaut werden, und die ersten wurde nun auch in Nordrhein-Westfalen realisiert, wie in diesem Film zu sehen ist. Insgesamt wurden 18 Verkehrsengpässe in den Niederlanden und Deutschland für den Fischotter sicherer gemacht. Auch künstliche Fischotterbauten wurden auf beiden Seiten der Grenze errichtet.

Raum für Wanderfische

Wanderfische sind ein guter Indikator für ein natürliches und robustes Flusssystem, wie die Filme zeigen. Ein Clip zeigt, wie die deutschen und niederländischen Partner gemeinsam das Monitoring von Wanderfischen angegangen sind. Das andere zeigt die Auswilderung von Maifischlarven, ein Wanderfisch, der im Rhein ausgestorben war. In Deutschland hat man das schon früher gemacht, aber am 1. Juni fand die erste Auswilderung in den Niederlanden statt. Auch der Rückkehr der Störe in den Rhein wurde Aufmerksamkeit geschenkt.

Auen verbinden über Grenzen hinweg

Auch Auengebiete kennen keine Grenzen. Innerhalb der GBRA gibt es Pläne, die Naturgebiete über die Grenze hinweg zu verbinden. Die deutschen Partner lernten auch das Flussholz kennen: Baumbündel, die in flachen Bereichen des Flusses gut verankert sind und so Pflanzen und Tieren Platz bieten. Ende Mai wurde das erste Flussholz im deutschen Teil des Niederrheins versenkt.

Kommunizieren über die Grenze hinweg

Das Ziel der "Vernetzung" ist auf jeden Fall erreicht, die Experten wissen nun, wie sie zueinander finden. Auch im Bereich der Bildung haben sich die Projektpartner gegenseitig inspiriert. In den Niederlanden waren die deutschen Tierspuren-Stempel, mit denen man bei einem Schulausflug Spuren von Fischotter oder Biber nachahmen kann, sehr beliebt. Es wurden Dutzende von Ausflügen für Kinder und Erwachsene organisiert.

Excursie rivier met schoolklas
Exkursion mit deutschen und niederländischen Schulkindern durch die Bastei und den NABU Niederrhein

Die zehn Organisationen freuen sich auf viele weitere Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit!